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Sodbrennen

von Dr. Tosetti und Dr. Niestroy26.Feb.2002

Wer kennt es nicht?
Oft unterschätzt!
20 Millionen Bundesbürger leiden darunter.

Jetzt nach den Feiertagen, nach gutem reichlichem Essen und auch Alkoholgenuß, kommen vermehrt Patienten in die Praxen und klagen über die typischen Beschwerden.
Die Betroffenen nehmen manchmal über Jahre frei erhältliche säurebindende Medikamente ein. Uralt ist beispielsweise Natron. Der teuflische Kreislauf ist in Gang gekommen.

Der Magen produziert mehr Säure um seinen genetisch programmierten Auftrag zu erfüllen einen niedrigen pH-Wert (=stark sauer) aufrecht zu erhalten. Bei Absetzen dieser Medikamente werden die Beschwerden zunächst noch stärker.
Beim Sodbrennen gelangt Magensäure mit dem Aufstoßen in die Speiseröhre. Da diese nicht mit einer Schutzschicht gegen die aggressive Magensäure ausgestattet ist, kommt es häufig in der Folge zu einer regelrechten Verätzung der Speiseröhre. Je öfters dies passiert und je aggressiver die Säure ist, um so leichter kann eine Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis) enstehen. In der Regel sorgt ein spezieller Ringmuskel am unteren Ende der Speiseröhre dafür, dass nichts vom Magen in die Speiseröhre gelangen kann, auch nicht beim Kopfstand. Funktioniert dieser Muskel nicht korrekt, kann Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließen (Reflux). Dies tritt besonders beim Bücken oder im Liegen auf. Auch Genuß von hochprozentigem Alkohol vor dem zu Bett gehen läßt den Muskel für einige Zeit schlapp werden und reizt die Schleimhaut zusätzlich. Da die Säure unter Umständen vor allem nächtlich im Liegen auch in Mund und Luftröhre gelangen kann, sind die Folgen evtl. auch Halsschmerzen, Heiserkeit sowie Reizhusten, woran man zunächst nicht denken würde.

Sollten die beschriebenen Symptome auftreten ist eine diagnostische Abklärung durch den Hausarzt erforderlich, der zumindest einmal im Leben eine endoskopische Untersuchung (Magenspiegelung) veranlaßt, um festzustellen ob das Sodbrennen zu Schleimhautveränderungen geführt hat.

Vor allem dann, wenn Sie mindestens eine der folgenden Fragen mit ja beantworten:
1.Haben Sie mehr als zweimal pro Woche Sodbrennen oder wachen Sie nachts immer wieder damit auf?
2.Spüren Sie ab und zu oder regelmäßig Schmerzen hinter dem Brustbein, die bis in den Rücken ausstrahlen können?
3.Verzichten Sie auf bestimmte Speisen oder Getränke aus Angst vor Sodbrennnen?
4.Nehmen Sie regelmäßig Medikamente aus der Apotheke gegen Sodbrennen ein?

Dies ist wichtig, da chronische Entzündungen der Speiseröhre nach Jahren vermehrt zu bösartigen Umwandlungen führen können. Bei frühzeitigem Erkennen ermöglichen moderne Medikamente und auch Verfahren ohne Operation, z.B. durch endoskopische Abtragung der veränderten Schleimhaut (Mucosektomie), eine Heilung.
Häufiges und längeranhaltendes Sodbrennen wird heute, nach dem Stand der modernen Wissenschaft, mit nebenwirkungsarmen Säurehemmern (Protonenpumpen-Inhibitoren) behandelt, die auch über Jahre eingenommen werden können.
Diese sind zwar nicht billig, verbessern aber ungemein die Lebensqualität der Erkrankten und verhindern manch eine tödliche Erkrankung.

Weitere Infos unter www.alarmzeichen-sodbrennen.de oder Tel.0800/3000 050