Rezeptflut durch Abschaffung der Praxisgebühr? | |
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| Das Praxisnetz Dormagen | 22.Apr.2013 |
| Im Januar dieses Jahres zeigte die Statistik des Deutschen Apothekerverbandes einen ungewöhnlichen Anstieg von Rezepten im Vergleich zum Vorjahresquartal, von dem gemutmaßt wird Ursache sei die Abschaffung der Praxisgebühr, auch von einigen Krankenkassen.
Dies können wir Hausärzte in Dormagen so nicht bestätigen. Wir führen die Rezeptflut in erster Linie auf die aufgekommene schwere Erkältungs- und Grippewelle zurück, nicht darauf, dass die Patienten in großer Zahl lebensnotwendige Verordnungen aufgeschoben hätten. Warum auch? Die Zuzahlungen haben sich nicht verändert. Das Verordnungsverhalten der Ärzte wird von den Kassenärztlichen Vereinigungen sehr restriktiv überwacht und bei Verstößen mit Regressen (Geldstrafen) für die Ärzte bedroht. Erlaubt sind nur Verordnungen für einen Quartalsbedarf, d.h. solange der Nachweis des Versichertenstatus über die eingelesene Chipkarte besteht. Die Meldung der Rezeptflut mit der Beziehung zur Praxisgebühr irritiert. Was soll damit bezweckt werden? Wir sehen unsere Patienten inzwischen doch sehr diszipliniert und kooperativ. Es besteht keinesfalls das Bewusstsein „viel hilft viel“ ,im Gegenteil die Patienten hinterfragen oft Nebenwirkungen und Interaktionen der Medikamente. Dr. Norbert Sijben (Pressesprecher) | |