13 Alarmsymptome für Patienten oder "jetzt aber ab zum Doktor" | |
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Das Praxisnetz Dormagen | 28.Jan.2009 |
Patienten suchen manchmal zu Unzeiten im Notdienst den Arzt auf z.B. mit Fußpilz,
der schon seit Monaten besteht und sie plötzlich beunruhigt. Nicht jede gesundheitliche Störung benötigt sofortige ärztliche Hilfe! Fatal ist es jedoch, wenn ein Patient verstirbt, der mit Brustschmerzen stundenlang gewartet hat. Oder jemand mit Blut im Stuhl wartet wochenlang bis er einen Arzt konsultiert, weil er meint das käme von der roten Beete, die er gegessen hatte- aber es ist Darmkrebs. Ein anderer denkt er habe einen harmlosen grippalen Infekt, der halt etwas länger dauert; dann war es doch schon eine ausgedehnte Pneumonie. Es fehlt vielen- auch in unserer aufgeklärten Zeit- einfach das Basiswissen welche Beschwerden als Alarmsymptome zu werten sind. Die Mayo Clinic hat eine Liste mit 10 Symptomen aufgestellt, die häufig nicht genügend ernst genommen und verschleppt werden aber dringend einer Abklärung bedürfen: 1.akute Probleme mit dem Sehen, dem Sprechen oder Taubheitsgefühle mit Bewegungsstörungen. (Gefahr: Schlaganfall oder Hirntumor) 2.vernichtender, plötzlicher Kopfschmerz ( Gefahr: Hirnblutung oder Hirnhautentzündung bei begleitendem Fieber) 3.Unerklärlicher Gewichtsverlust ( Gefahr: Krebsleiden, schwere Depression, Stoffwechselerkrankung, z. B. Schilddrüsenstörung oder Diabetes, wenn verbunden mit großem Durstgefühl, selbst nachts) 4.jede Veränderung des Brustgewebes, wie Knoten, Nässen, Schmerz (Gefahr: Brustkrebs) 5.Scheidenblutungen nach den Wechseljahren (Gefahr: Gebärmutterkrebs) 6.veränderte Stuhlgewohnheiten, wie länger dauernder Durchfall oder Verstopfung, ggf. auch im Wechsel, Blutbeimengungen (Gefahr: Infektionen, Darmkrebs oder Nahrungs- oder Medikamentenunverträglichkeiten) Anmerkung: bei Säuglingen kann selbst kurzfristiger Durchfall Lebensgefahr bedeuten! 7.längere Zeit bestehendes Völlegefühl (Gefahr: Krebsleiden, Refluxkrankeit) 8.anhaltender Husten, ggf. auch noch mit Blutbeimengungen im Auswurf (Gefahr: Infektion wie z.B. Tuberkulose oder gar Bronchialkrebs) 9.tiefe Traurigkeit, depressive Verstimmungen (Gefahr: soziale Vereinsamung bis zum Selbstmord) 10.anhaltendes (5 Tage und mehr) hohes Fieber über 38° (Gefahr: schwere Infektion oder Stoffwechselentgleisung) Schmerzen und starke Beschwerden führen die Patienten eigentlich schnell zum Arzt, wichtig zu nennen sind: 11.heftiger Brustschmerz, häufig verbunden mit kaltem Schweiß, Übelkeit,Brechreiz (Gefahr: Herzinfarkt oder Lungenarterienembolie) Anmerkung: sofort den Notarzt rufen, nicht selbst zum Arzt fahren! 12.plötzliche Luftnot (Gefahr: Astmaanfall, Lungenarterienembolie oder Pneumothorax= Entfaltung der Lunge akut gestört) 13.plötzlich starker Bauchschmerz evtl. Blähbauch (Gefahr: Appendicitis,Darmperforation, Divertikulitis oder Gallenblasenentzündung) Die Notfallpraxis am Krankenhaus ist nach wie vor für dringliche Fälle ab 18:00 h, Mittwochs und Freitags ab 13:00 h und an Wochenenden und Feiertagen Tag und Nacht durchgehend dienstbereit. Für die übrigen Fälle sollte der Hausarzt aufgesucht werden, insbesondere wenn es nur um Bescheinigungen geht! Dr. Norbert Sijben (Pressesprecher des Praxisnetzes) | |