Fortbestand der Notfallpraxis gefährdet

Das Praxisnetz Dormagen28.Jan.2009
Hoch schlugen die Wellen, als bei der letzten Versammlung der Dormagener Ärzte
vorgeschlagen wurde, die Notfallpraxis am Krankenhaus wieder zu schließen, weil bei der seit dem 1.Januar geltenden Honorarreform mit 17% Honorarverlust im Notfalldienst gerechnet werden muss und die Notfallpraxis damit nicht mehr kostentragend betrieben werden kann.
Mit der Bereitschaft- auch zu später Nachtzeit- die Patientenversorgung zu sichern, selbst unter dem Verlust der eigenen Nachtruhe, ist kein kostendeckendes Honorar mehr zu erzielen.
Die Ärzte sehen nicht ein, dass sie für die bessere Versorgung der Patienten sogar noch Geld zuschießen müssen.
Zur Abstimmung stand deshalb, die Notfallpraxis sofort zum zweiten Quartal 2009 zu schließen.
Nach langer Diskussion wurde zur Sicherstellung der Patientenversorgung zunächst folgender Kompromiss gefunden:
Die Notdienstpraxis am Krankenhaus wird in den nächsten sechs Monaten wie bisher weiter betrieben um in dieser Zeit eine neue wirtschaftliche Organisationsform zu finden ohne einen Qualitätsverlust in Kauf zu nehmen oder die Versorgung der Patienten einzuschränken .
Angestrebt wird, dass auch in Zukunft ein fester Praxisstandort Anlaufstelle bleiben soll, die täglich nach Dienstende der Haus- und Facharztpraxen geöffnet ist und nicht wie in vielen anderen Orten nur Mittwochsnachmittags und am Wochenende.
Dieser umfassende Service der Dormagener Ärzteschaft wurde in der Vergangenheit von den Patienten immer wieder geschätzt und gelobt.
Die Dormagener Notdienstpraxis am Krankenhaus ist ein Erfolgsmodell zur guten Patientenversorgung bis weit in die Nachbargemeinden geworden, es wäre zutiefst bedauerlich, wenn sie wegen der neuen Honorarreform geschlossen werden müsste


Dr. Norbert Sijben
(Pressesprecher des Praxisnetzes)



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