Dormagener Praxen im Dezember mittwochs geschlossen,

Das Praxisnetz Dormagen18.Jan.2006
Betreff: Pressemitteilung

Im Dezember bleiben auch in Dormagen mittwochs viele Praxen geschlossen.
Die Ärzte schließen sich dem bundesweiten Protest „Dienst nach Vorschrift„ an.
Für echte Notfälle gibt es Vertretungen; in allen Stadtbezirken ist an jedem Mittwochvormittag ein Arzt ansprechbar. Dieser ist auf den Praxisaushängen und Anrufbeantwortern benannt. Die Notfallpraxis am Krankenhaus ist zu ihren üblichen Sprechzeiten ab 13:00 h dienstbereit.

„Wir Ärzte erfüllen damit den Auftrag des Sozialgesetzbuches auf eine „ausreichende Behandlung“ und berücksichtigen auch die für uns nicht nachvollziehbaren Vorwürfe der Politik, wir würden zu viele unnötige Leistungen erbringen. Das sei der Grund für die sinkende Vergütung“, begründet Dr. Norbert Sijben, Allgemeinmediziner aus Zons und Pressesprecher des Praxisnetzes Dormagen die Beteiligung der meisten Dormagener Ärzte an der Aktion.

Tatsächlich müsen wir deutlich mehr Leistungen erbringen, als die Krankenkassen uns bezahlen. Das tun wir für unsere Patienten; viele Leistungen erbringen wir
gratis Aber dadurch haben wir die Rationierung verschleiert, die aufgrund der verfehlten ärztefeindlichen Politik von Ulla Schmidt entstanden ist. Tut uns leid.
Die Behandlung von Kassenpatienten ist teilweise noch nicht einmal mehr kostendeckend.
Ohne Kostendeckung und Gewinn aber können wir keine Praxen betreiben. Die
Behandlung von Kassenpatienten konnten wir bisher durch die höhere Vergütung bei
Privatpatienten subventionieren. Ulla Schmidt plant nun die Privathonorare abzusenken, so dass eine wirtschaftliche Praxisführung gar nicht mehr möglich sein wird.
Fest steht: Die Existenz vieler Praxen und damit die wohnortnahe Versorgung durch den Arzt Ihres Vertrauens wird zerstört.
Zukünftig wollen wir uns strikt an die gesetzlichen Einschränkungen halten.
Gratis-Leistungen werden wir nicht mehr erbringen, das heißt Leistungen, die unser Kassenbudget überschreiten. Mittwochs werden wir uns dem Abarbeiten der immer noch steigenden Kassenbürokratie widmen, uns fortbilden und mit anderen Praxen darüber diskutieren, wie wir den immer neuen Zumutungen dieser Regierung begegnen.
Nur wenn wir eine Lösung finden, kann unsere Praxis überleben und Ihnen auch in
Zukunft zur Verfügung stehen. Mit der Schließung der Praxen am Mittwoch erleben die Patienten nur einen kleinen Vorgeschmack dessen, was sie erwartet, wenn Ulla Schmidts Politik gegen die Ärzte weitergeht: Praxen weg, längere Wege, noch längere Wartezeiten.
Weiterführende Infos können unter www.praxisnetz-dormagen.de und
www.freie-aerzteschaft.de abgerufen werden.

Für das Praxisnetz


Dr. Norbert Sijben (Pressesprecher

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