Aktion Patientenquittung gegen den Ausverkauf des Gesundheitswesens

Das Praxisnetz Dormagen11.Mar.2003
Betreff: Pressemitteilung zur
Aktion und Information “Patientenquittung“ des
Praxisnetzes
gegen den Ausverkauf des Gesundheitswesens,
gegen Nullrunde als Gesundheitsreform


Ärzte des Praxisnetzes werden ab Mittwoch, den 12.3.2003, für 14 Tage an alle Patienten,die es wünschen, Quittungen über die Kosten der am gleichen Tage erbrachten Leistungen ausstellen.
Damit wollen wir Transparenz schaffen und zeigen, wie kompliziert unser Honorar zustandekommt mit Pauschalen und Budgetierungen.
Die Patienten mögen dann selbst entscheiden, ob wir niedergelassene Ärzte überbezahlt sind
und die Entlohnung vergleichen z. B. mit der eines selbständigen Handwerkers.
Obwohl jetzt die Panamagrippe grassiert und die Praxen überquellen mit kranken Patienten, kommt kein Cent mehr in unseren Honorartopf; im Gegenteil der Punktwert für die einzelne Leistung sinkt.
Welcher Dachdecker repariert nach einem Sturm 10 Dächer zum Preis eines Daches?
Ein nur einfaches Beispiel- komplizierter wird es schon bei der erhöhten Lebenserwartung der Patienten und der damit verbundenen Alterskrankheiten.
Können wir mit dieser finanziellen Grundlage (Nullrunde) noch das hohe Niveau in der Behandlung und der Betreuung, insbesondere der alten und chronisch Kranken, noch aufrechterhalten, geschweige denn dem medizinischen Fortschritt folgen, wenn wir alle doch wissen und täglich erfahren, dass der „Euro gleich Teuro“ ist?
Wir merken täglich die Verunsicherung gerade dieser Patientengruppe:
„Bekomme ich noch meine Medikamente?“
„Bin ich schon eine Belastung für unser Gesundheitssystem?“
Der Rationalisierungsdruck soll nach den Plänen der Gesundheitsministerin, Ulla Schmidt,
die Ausgaben für Leistungen weiter begrenzen.
Wir Ärzte unterstützen hiermit in Dormagen den Aktionstag des Bündnis Gesundheit NRW der Ärztekammer gegen patientenfeindliche Kostendämpfungspolitik.



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